Hallo, ich bin Lucy.

Ich bin aus Bulgarien nach Deutschland gekommen, als ich ca. 6 Monate war. 

Unmittelbar nach meiner "halben" Kastration, die man mit Angelschnur vernäht hat, hat man mich auf den Trapo geworfen und hierher gebracht. Meine OP Wunde tat weh, es war dunkel, es war laut, überall roch es nach Angst. Auch ich hatte Angst. Angst vor dem Dunkel, Angst vor den lauten Geräuschen. Ich hatte Hunger, ich hatte Durst. Es gab kein Wasser, kein Fressen und mich lösen konnte ich nur direkt dort in meinem "Käfig".

Man brachte mich zu einer Frau, wo schon ein anderer Hund lebte, die Wohnung war ausgelegt mit einer blauen Folie. Ich war immer drin, nie draußen. Ich wollte auch nicht raus - da gab es so viel Unbekanntes, das machte mir Angst. Und mein Wunde tat weh. 

Dann eines Tages bekam die Frau Besuch von 4 Menschen. 2 ganz große, 1 halb großer und ein kleines Menschlein. Das kleine Menschlein kam zu mir und streichelte mich. Ich war hin-und hergerissen zwischen Angst und "oh, ist das schön"...... die Menschen redeten viel mit der Frau, wo ich lebte und dann plötzlich wollten die Menschen, dass ich von der Couch runterkomme und mich bewege, laufe, mit nach draußen komme. DAS wollte ich nicht, Ich wollte hier auf der Couch bleiben und mich nie wieder wegbewegen. Dann nahm der Mann mich auf den Arm, vorsichtig, aber fest. Ich hatte solche Angst... er brachte mich wieder zu so einem lauten Ding. Da musste ich rein. Heute weiß ich, dass nennt man Auto und es ist nicht sooo schlimm, damit zu fahren.

Diese 4 Menschen nahmen mich zu sich nach Hause, sie waren jetzt meine Familie. Oben links das Bild ist von mir, direkt nach meiner Ankunft. Ich hatte solche Angst, ich war so gestresst, alles war schlimm. Ich war müde, aber hatte Angst zu schlafen. Das ist jetzt 5 Jahre her!

Ich bin immer noch bei meiner Familie und habe so viel gelernt!!! Das wichtigste, das ich gelernt habe, ist, das Leben ist schön und ich brauche nicht immer und vor allem Angst zu haben. Vor manchen Dingen aber schon: LKWs, Busse, große Menschenmengen..... die sind gruselig.  Aber meine Familie ist immer bei mir und ich kann dort Schutz suchen, wann immer ich will.

Das Bild rechts wurde ca. ein Jahr nach meiner Ankunft bei meiner Familie aufgenommen. Das bin ich ohne Angst, bei einer meiner Lieblingsbeschäftigungen: Spazierengehen... :-) 

Ich hoffe, dass ganz viele Hunde, die solche Angst haben, wie ich sie hatte, in ein zu Hause kommen, in dem sich um sie gekümmert wird, wo sie Zeit haben, und Hilfe, ihre Ängste abzubauen, damit sie sehen können, dass das Leben total super ist - meistens!

Wenn ihr Fragen an mich habt, könnt ihr mir gerne schreiben! Meine E-Mail ist : Lucy@soul-dogs.eu